Städtereisen mit Kindern / Moin Bremen

Blaue Frösche & Falter im tropischen Regenwald

von | Apr 6, 2022 | 0 Kommentare

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Bremen. Die zweitgrößte Rhododendron-Sammlung der Welt anschauen zu wollen (die im Herbst nicht mal blüht), hatte nicht gerade für Begeisterung unserer Kids gesorgt. Mehr als 60 Schmetterlingsarten im Tropenhaus zu beobachten und sich auf eine Entdeckungsreise durch Asien, der Gebirgslandschaft des Himalayas zu begeben, gab immerhin ein „okay“ als Antwort. Das wir aber nach 3 Stunden immer noch kein Ende finden konnten, lag nicht an uns Eltern…

Frieden-Symbole des Fernen Ostens

Unsere Asien-Expedition beginnt also im japanischen Garten, wo wir uns mit Falk Ramcke treffen, der uns ganz großartig durch die Ausstellung begleitet. Noch bevor wir in die unbekannte Welt Asiens eintauchen, fällt mir dieses Bild in der Eingangshalle ganz besonders auf. Vier gestapelte Tiere in Bremen? Der Größte grau, große Ohren aber einen Rüssel?

Ich war kurz irritiert. Tatsächlich handelt es sich bei diesem Schaubild um die „tibetischen Stadtmusikanten“ die sogar typisch in tibetischen Schulbüchern der Jüngsten abgedruckt sind. Die vier Fabeln Elefant, Affe, Hase und Rebhuhn, stehen für das friedliche Zusammenleben und dem Leitbild, das der jeweils Stärkere dem Schwächeren hilft. Eine Botschaft, die mich mal wieder sehr berührt.

Wir betreten das erste Schaugewächshaus, mit einem aus Kieselsteinen, Bambus und Azaleen angelegten, japanischen Zen-Garten. Hier blühen im Oktober nur vereinzelte Pflanzen. Im Februar/März und auch noch im April erwartet euch hingegen ein farbenprächtiges Blütenmeer und einzigartiger Duft.

Nicht zu übersehen weist uns der zweieinhalb Meter hohe, goldenen Buddha den Weg – ebenfalls ein Friedenszeichen und ein Geschenk des Dalai Lamas, wie uns Falk Ramcke erzählt. Zu den Füßen des Buddhas drehen schillernde Koi-Karpfen ihre Runden in einem kleinen Teich, bei deren Fütterungen man zwei Mal am Tag dabei sein kann (11.30 Uhr|15 Uhr).

Bevor wir in das nächste Gewächshaus wechseln, holen sich die Kids noch einen Stempel. Damit beginnt auch die Jagd, möglichst alle der neun versteckten Stempelstationen zu finden, um den Reisepass komplett abzustempeln. Erledigt, bleibt noch der Dreh an der Riesen-Gebetsmühle. Mit positiven Gedanken soll beim Dreh Leid beseitigt und schlechte Karma aufgelöst werden. In meinen Gedanken sehe ich mich in einer Menschenmasse, kleine Gebetsmühlen verteilen. Schlechtes Karma auflösen? Das finde ich für 2022 einen super Gedanken.

Tropischer Regenwald

Hohe Luftfeuchtigkeit, riesige Grünpflanzen und ein Berg zum Hinaufgehen, bietet der nachgestellte Regenwald. Kein Wunder, dass sich das Beo-Pärchen hier im Freiflug wohlfühlt. Gar nicht so einfach, die beiden zwischen dem ganzen Grün zu finden. Hoch oben auf einem Ast, konnten wir sie dann aber doch entdecken. Mit uns zu quasseln, hatten die zwei allerdings keine Lust…

Noch wärmer wird’s im Schmetterlingshaus

Lebensraum Schmetterling – Im Sommer 2021 hat die botanika ihr neues Tropenhaus eingeweiht. Zahlreiche Schmetterlinge die aus Asien, Afrika und Amerika kommen, können Besucher nun ganzjährige beobachten. Wir konnten uns gar nicht loseisen, weil es einfach so viel zu gucken gab. Auf den Unterseiten der Bananenblätter klebten winzige Raupeneier. Schaut man aufmerksam genug, entdeckt man Raupen zwischen den Kakao- und Mangobäumen.

Die Schmetterlinge selbst kann man hingegen NICHT übersehen. Wunderschön, groß, in leuchtenden Farben und auffälligen Mustern, flattern sie um einen herum. Insbesondere der strahlendblaue Himmelsfalter hat so einen flinken Flügelschlag, dass man kaum die Chance hat, ihn mit der Kamera abzulichten. Scheu sind die meisten Schmetterlinge aber ganz und gar nicht. Beim Verlassen des Tropenhauses sollte man sogar sicher gehen, nicht gerade einen von ihnen auf der Schulter sitzen zu haben.

Wir beobachten die hübschen Insekten beim Trinken an den Zuckerlösungen, die überall in kleinen Schälchen bereitstehen. Wusstet ihr, dass der Bananenfalter auch als Eulenfalter bezeichnet wird? Klar schlägt da mein Zeilenkauz-Herz ganz besonders hoch. Schaut euch einmal diese wunderschöne Zeichnung an!!

In verschiedenen, präparierten Kästen hängen aufgereihte Kokons, bereit zum Schlüpfen der Schmetterlinge. Wir hatten leider nicht das Glück, aber jeden Tag kann man hier den Schmetterlingen beim Schlüpfen zuschauen. In diesem Frühjahr hatten wir zu Hause selbst Raupen aufgezogen, die wir im Kokon zurück zum Botanischen Garten Kassel gebracht hatten, wo sie im nächsten Frühjahr schlüpfen sollen. Selbst unserer Vierjährigen waren die Kokons im Tropenhaus aufgefallen, die ganz unterschiedliche Größen und Formen hatten. Welche Falterart dort wohl noch friedlich schlummert?

Wer schwingt denn hier von Ast zu Ast? 

Gibons. Genauer gesagt, die Weißhandgibbons: Knuppy, Yuna, Wody und Jupp, die in einem irrwitzigen Tempo durch ihr Außengehege schwingen. Auf den 1. Blick scheinen diese Publikumsmagnete gar nicht so recht hierher zu gehören, auf den 2. Blick aber sehr wohl.

Wegen Aufgabe eines Gartencenters mit zughörigen Privatzoo 2016 mussten die Tiere nach 35 Jahren umziehen. Weil eines der Tiere schon mit einem rekordverdächtigen Alter von 40 Jahren möglichst in Bremen bleiben sollte (wo es übrigens überhaupt keinen Zoo gibt), kam die botanika ins Spiel. Nach reiflicher Überlegung, vieler freiwilliger Helfer und Sponsoren, wurden große Umbaumaßnahmen gewuppt. Verständlich, dass viele Bremer stolz und glücklich über diese Rettungsaktion sind und die vier regelmäßig besuchen.

Knuppy, Yuna, Wody und Jupp leben jetzt als Botschafter der Artenvielfalt in Südostasien in der botanika. Streicheln ist für Besucher tabu. Auch wenn sie noch so zart niedlich aussehen, haben Gibons enorme Kräfte, die gefährlich werden können. Ich glaube, die vier haben eine extra Turnstunde für uns eingelegt, weil sie gemerkt haben, dass wir nicht aus Bremen sind und ihre Geschichte so mitreißend finden.

Kleine Entdecker ganz Groß

Zum Schluss wollen wir uns noch „kurz“ das Entdeckerzentrum anschauen. Hat nicht geklappt. Die Auswahl an Mitmachaktionen war viel zu interessant und einladend, dass wir auch hier noch mal gut 1,5 Stunden beobachtet, ausprobiert und gerätselt haben. Gebogene  Wände, in einer Farbstimmung, die an die Raupe Nimmersatt denken lässt, haben bei unseren Kindern direkt ins Schwarze getroffen. Sie sind von einem Exponat zum Nächsten gespurtet. 

Apropos schwarz – habt ihr euch schon einmal eine überreife Banane unter Schwarzlicht angeschaut? Probierts mal zuhause mit einer Schwarzlicht-Taschenlampe aus.Wusstet ihr, das grüne Gummibärchen mit Spinat gefärbt werden? Und habt ihr euch schon einmal die Frage gestellt, warum es keine blauen Gummibärchen gibt? Jetzt wo ihr wisst, wo das grün herkommt, liegt die Antwort fast auf der Hand: Gummibärchen werden mit natürlichen Farben gefärbt und blau kommt in der Natur nicht in den Mengen vor, die man für das Färben von Gummibärchen bräuchte.

Knallig bunt mit türkisen Streifen kommt das Pantherchamäleon-Männchen „Pascal“ daher, der mit weiteren Amphibien und Reptilien in unterschiedlichen Terrarien des Entdeckerzentrums lebt. Je leuchtender seine Farben, um so wohler fühlt er sich. Fehlt es ihm an etwas, oder ist seine Gefühlswelt gerade doof, sehen ihm das die Tierpfleger direkt an seiner dunklen Färbung an. Eine wahre Schönheit der Natur, dieser Pascal.

Schön, aber extrem giftig ist dieser außergewöhnliche Kerl, ein Pfeilgiftfrosch. Der blaue Baumsteiger hat seinen natürlichen Lebensraum im tropischen Regenwald. Kommt man nicht gleich drauf, aber gut zu wissen: Das Gift eines Kugelfisches bildet das passende Gegengift, um die Giftigkeit zu neutralisieren. Die Natur ist schon echt ein ausgeklügeltes System, oder?

Wie unserer Bonnie der Familienausflug in die botanika gefallen hat? Für den Hund war an der Kasse Endstation. Ich glaube, unsere Jack Russel Dame hatte auf den passenden Moment gewartet, sich einen Kuschel-Grashüpfer aus der Ablage zu mopsen. Hat nicht geklappt. Die Hundleine hinter den Verkaufstresen war einfach nicht lang genug.

Unser Fazit:

Alles andere als langweilig. Die Rhododendron-Sammlung sind der große Schatz der botanika. Dessen bewusst, das diese nicht DAS Publikumsmagnet für Kinder sind, hat die botanika ihr Programm um viele attraktive Bildungsangebote erweitert. Pädagogisch wertvoll nach dem Motto: zuschauen, mitmachen, ausprobieren hat es uns richtig viel Spaß gemacht (und oft staunen lassen), die Artenvielfalt und Schönheit der Natur auf diese besondere Art zu sehen.

Wohin des Weges?

Entdeckerwelt botanika
Deliusweg 40
D-28359 Bremen
www.botanika-bremen.de
Telefon +49 421/427066-65

Haltestellen in der Nähe
– botanika
– Rhododenderonpark

Angaben ohne Gewähr
Stand: Januar 2022

Einlass Erbeten?

Öffnungszeiten
Ganzjährig
Mo-Fr | 9-18 Uhr
Sa-So, Feiertag |10-18 Uhr

Eintritt
Kinder bis 3 Jahre frei | bis 17 Jahre 6 EUR
Erwachsene 11 EUR
Familien 20-28 EUR

Gut zu Wissen!

Zeit einplanen
3 Stunden

Altersempfehlung
ab 4-5 Jahren

Beste Reisezeit
zur Blüte ab Feb./März

Unbedingt shoppen
Honig aus dem Rhododendronpark

WIR LIEBEN ES, DIE WELT MIT KINDERAUGEN ZU SEHEN.


[ZEILENKAUZ]
BusinessMom | Journalist | kreativerKopf | Nachteule

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