Fairy Tale Camp 2 – Eine Freundschaft wie im Märchen

Rezension. Wer etwas für die Märchen der Brüder Grimm übrig hat, Lust auf ein bisschen Magie und Abendteuer-Wettkampf hat, ist bei dieser Internat-Geschichte goldrichtig. Corinna Wieja hat die Märchen ins hier und jetzt geholt. Wunderschön illustriert von Annika Sauerborn, erschienen im Carlsen Verlag (24. Februar 2023), ist auch Band 2 dieser außergewöhnlichen Reihe ein echter Lesegenuss für alle Märchenfans.

Inzwischen hat auch die 12jährige Marie keinen Zweifel mehr daran, eine Nachfahrin von Frau Holle zu sein. Aufgenommen in der Grimmschen Gilde von Schloss Fairy Tale hat sie nur einen Wunsch: endlich ihre spurlos verschwundene Mutter zu finden, die sie nur von Fotos und einigen, wenigen Erinnerungen kennt.

Für die Suche benötigt Marie unbedingt freien Zugang in die Märchenportale, dem sie im Ausbildungsprogramm als Fairyhüterin schon dicht auf den Fersen ist. Es ist wie im wahren Leben – nicht jeder gönnt Marie den Erfolg zur Fairyhüterin und sorgt für einige, üble Überraschung im Wettbewerb um den Titel. Einmal mehr zeigt die Blaue Gilde, für was ihr Freundschaftsband steht, nämlich zusammenzuhalten, auch wenn man gerade auf der Verliererseite zu stehen scheint.

Gemeinsam lösen die Freunde (die jeder für sich aus einem anderen Märchen stammen und unterschiedliche Stärken und Schwächen besitzen) Aufgaben und Rätsel, die als Leser mitgerätselt werden können. Unter den konkurrierenden Teams herrscht allerdings missgünstige Stimmung, denn die gegnerische Mannschaft greift zu unfairen Mitteln. Nicht nur das hält die Blaue Gilde auf Trab. Dem ganzen Camp droht Unheil, den es abzuwenden gilt. Die Blumen im Schlaraffenland welken, die magie-demente Knusperhexe Wanda erscheint von Tag zu Tag rätselhafter und dann werden auch noch Zauberschlüssel gestohlen.

Freundschaft und gegenseitige Unterstützung wird in dieser Geschichte ganz großgeschrieben. Unter den Freunden selbst aber auch die Märchenfiguren eilen zur Hilfe, wenn‘s brennt im Märchenland. Da ist beispielsweise das Einhorn vom Tapferen Schneiderlein, welches bei den Grimms zwar nicht Herbert hieß, aber umso lustiger. Oder das pflaumenmusliebende Wildschwein Henry.

Auf geht’s ins magische Abendteuer!

Fazit: Wer dieses Buch nicht liest, verpasst ein märchenhaftes Abendteuer. Humorvoll und kindgerecht geschrieben ist es nicht nur ein spannender Ausflug zwischen die Märchen, sondern vermittelt auch ganz viel Werte wie Freundschaft, Mut, Stärken, Schwächen und Respekt. Besonders gut gefällt mir der wortwitzige Schreibstil und mit welcher Liebe zum Detail die Worte ausgeschmückt sind. Wir freuen uns schon sehr auf Band 3 und können es kaum erwarten, die Geschichte weiterzulesen. Dort scheint es ziemlich krötig zuzugehen…

Danke Carlsen, Danke Corinna, für dieses schöne Lesevergnügung.

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